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Cyberrat Offline

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Beiträge: 62

25.05.2005 16:28
Story-Can't believe it Antworten

so... und das ist meine neueste... mal sehen, wie sie dir gefällt^^

Can't believe it

1
Greg trat aus dem kleinen, malerischen Häuschen, das in einer ruhigen, netten Straße stand. Er hasste dieses Häuschen. Er hasste auch die Straße in der nichts geschah und jeder jeden kannte. Er hasste auch die Helligkeit der Sonne, die gerade, nichts böses wollend, ihre Strahlen auf den Dreiundzwanzig jährigen schickte. Der silberne Ring, den er durch seine rechte Augenbraue gepearct hatte, glänzte. Greg schüttelte wütend den Kopf und schlang seine Jacke fester um sich. Er vertrug die Kälte nicht und war allein deswegen schon schlecht drauf. Er vermutete jedoch dass es auch mit seiner Freundin zu tun hatte... oder besser EX-Freundin. Die Schnepfe hatte gestern um halb drei angerufen, nur um ihm ihre fixe Idee mitzuteilen, dass sie ihn verlassen wolle."Mir soll es recht sein, die dumme Schlampe hat doch schon seit ein paar Wochen was mit Martin." Trotzdem tat es weh. Nicht direkt ihm und seinen "Gefühlen", sondern seinem Ego. Nur wegen der Tatsache, dass sein Ego einen Knick bekommen hatte, hatte er sich aufgebrezelt wie eine Tussi es nicht besser machen konnte. Die braunen Haare waren mit Hilfe von Gel zu glänzenden Zacken erhoben. Seine Augen erhielten durch den glänzenden Ring an seiner Braue einen warmen Touch. Er wusste um seine faszinierenden braunen Augen und versuchte, sie so gut es ging zur Geltung zu bringen, ohne dass er aussah wie einer von der anderen Seite. Mit Jeans, kurzem schwarzem T-Shirt und der braunen Windjacke,die er schon seit Jahren tagaus tagein trug, machte er sich auf in den Abend. Greg wollte sein Ego wieder aufpäppeln und was eignete sich da besser als eine Disco in der viele flirtwillige Mädchen waren?

Die Musik dröhnte ihm entgegen und Greg verspürte eine dumpfe, träge Ruhe über sich hereinbrechen, als er seine Jacke ablegte und die schwül-heiße Luft auf seiner Haut spürte. Langsam ließ er seinen Blick über die wogende Menschenmenge gleiten, die sich in der schnellen Musik und den vielen Lichtern räkelte. Greg schlängelte sich durch die sich lasziv aneinander reibenden Menschenleiber auf die Bar zu. Hie und da verspürte er Hände auf seinen Schenkeln und seinem Hintern entlang streichen. Manche zupften an seinem Shirt und ihm wurden einige eindeutig Angebote in die Ohren gehaucht, die er jedoch mit energischem Kopfschütteln abtat. Er wollte sich erst ein bisschen betrinken. Die Ledersitze der Bar waren in einem geschmacklosen Lila gehalten. Er empfand es als eine Beleidigung für seine Augen, diese grelle Farbe betrachten zu müssen. Nichtsdestotrotz war die >Green Lagoon<-wie sich der Laden schimpfte- schon seit eh und je seine Lieblingsdisco hier hatte er auch seine vermaledeite Freundin kennen gelernt. "Hoffentlich gibt es hier nicht mehr solcher Querschläger.", dachte er und schob sich auf einen Sitz, um diesen nicht länger anstarren zu müssen. Die Bar war nicht gut besucht, da die meisten Menschen auf der Tanzfläche waren und Kontakte knüpften oder in der schummerig beleuchteten Sitzecke, um selbige zu vertiefen. Nur Gott wusste was dort hinten, von lauter Musik und Schatten getarnt, alles geschah. Er hoffte am ende des Abends damit bekanntschaft zu machen. Der Barkeeper stand plötzlich vor ihm und Greg war keinesfalls überrascht, dass es wiedereinmal ein Neuer war. So gut die >Green Lagoon< auch lief, die Bezahlung und die Trinkgelder waren schlecht, da jeder Gast mit seinem Partner "beschäftigt" war und keine Zeit für solche Lapalien hatte. Ein Bordell war die >Green Lagoon< jedoch nicht... nein... auf keinen Fall. Sie war eher eine schöne Abwechslung zu dem grauen Alltag, die alle zu schätzen wussten. Greg sah sich den Mann, der vor ihm stand nur flüchtig an. Ärmel loses Shirt, Spagetti arme, pickliges Gesicht, fettige blonde Haare. Wirklich keine Augenweide. "Sie wünschen?", fragte er in desinteressiertem leckt-mich-doch-alle-mal-am-Arsch-Ton. Greg bezweifelte stark, dass dieser Milchbubi etwas anderes als gezapfte Getränke zubereiten konnte. Er öffnete den Mund und wollte gerade seine Bestellung aufgeben, als eine wohlklingende, dunkle Stimme neben ihm, ihm ins Wort fiel. "Zwei Bier." Greg zog leicht seine Augenbrauen in die Höhe und drehte gelangweilt den Kopf zu dem Mann-diese Bassstimme konnte zweifelsfrei nur einem Mann gehören-um. "Heißt das ich werde eingeladen?", fragte er milde überrascht. "Wenn du jetzt sofort wieder deinen hübschen Kopf herum drehst und mitspielst, ja." "Was soll das heißen?", schoss es ihm durch den Kopf, welchen er auf halbem Weg angehalten hatte, da er zu überrascht von dem plötzlichen Befehl war, um sich ihm zu widersetzen. Im Augenwinkel konnte er erkennen, dass sein neuer Freund einen schwarzen, langen Mantel trug. "Wieso >mitspielen<? Will er mich überfallen?" "Na? Was ist jetzt? Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit..... Obwohl...." Er kicherte leise, was bei dieser dunklen Stimme irgendwie lächerlich klang. "Eigentlich ja schon aber ich möchte noch weiterkommen." Vollendete er den Satz. "Weiter kommen?!", dachte Greg panisch."Hören sie,", versuchte er in äußerst diplomatischem Ton seinem unbekannten Wohltäter mitzuteilen, "ich möchte keinen Ärger, wenn sie mir das Bier spendieren fände ich das sehr nett, wenn nicht macht es nix ok?" Er wand seinen Kopf dem Bier zu, das der Milchbubi nun vor ihn und den Unbekannten gestellt hatte und wiederholte:"Ich möchte keinen Ärger." Der Mann lachte daraufhin nur und nahm seinen Bierkrug um etwas zu trinken. "Ich möchte dir auch keinen Ärger bereiten, das wäre das Letzte das ich wollte. Ich habe dich nur darum gebeten, deinen Kopf nicht zu mir zu drehen.... ist das denn so schlimm?" Das war doch wohl die Höhe! Dieser durch geknallte laberte mit ihm als würde er ihn schon Jahre lang kennen und schien nun auch noch beleidigt zu sein. Greg schüttelte ärgerlich den Kopf. Warum ließ er sich herumkommandieren? Er wollte den Kopf drehen und den Typen zurechtstutzen, doch zu seiner Überraschung konnte er seinen Kopf keinen Zentimeter bewegen. Er hatte keine Schmerzen. Er konnte es einfach nur nicht. Bittere Angst stieg in ihm auf. Was war jetzt los? "Was wäre wenn ich ihn wenden würde und wer SIND sie überhaupt?", zischte er, um ihn nicht merken zu lassen, das er ein kleines Problem hatte. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, das der Typ es wusste und sogar daran schuld war. Wieder erklang dieses leise,lächerliche Kichern. "Nun, ich möchte einfach nicht das du mich siehst." Greg lachte bitter auf. Der Typ nervte ihn langsam. "Sind sie denn so hässlich?", fragte er und erhoffte sich dadurch, dass der Mann im schwarzen Trenchcoat vor Empörung verduften würde, doch das tat er nicht. Im Gegenteil. Er erwiderte in recht amüsiertem Ton:"Vielleicht. Wer weiß?" Greg nahm sein Glas. Nur am Rande fiel ihm ärgerlich auf, dass dieser dumme Barkeeper zwei unterschiedliche Gefäße für die identischen Getränke genommen hatte. Er hasste so etwas... Er war ein bisschen ein Perfektionist. Er trank einen Schluck und verzog das Gesicht. "Schmeckt grässlich was?", mischte sich der Fremde in seine Gedanken ein, die gerade um das ungenießbare, zimmer warme Bier gekreist waren. Das Lied von eben klang aus und eine langsame Schmuseballade fing an. Als er die Sängerin erkannte, dachte er, sich übergeben zu müssen. Yvonne Catterfeld. Der Abend wurde ja immer schlimmer! Während der GZSZ Star ihm irgendetwas ins Ohr schmachtete, bemerkte er, dass es hauptsächlich dunkel geworden war, bis auf ein paar wärmere, langsame Lichter, die ab und zu über die Menge glitten. Er bemerkte auch, dass sein unbekannter Kumpel plötzlich dicht neben ihm saß und sich an ihn drückte. Greg konnte den Atem des Fremden auf seinem Nacken spüren und im nächsten Moment schlang sich ein unnatürlich muskulöser Arm um seine Hüfte und eine raue Hand legte sich auf seinen Mund, den er gerade hatte öffnen wollen, um einen Protestschrei loszuwerden. Greg riss erstaunt die Augen auf und erschauerte, als er merkte, dass die Lippen des Typs an seinem rechten Ohr lagen. "Würdest du mich nach Draußen begleiten?",flüsterte er und der heiße Atem seines Hintermannes, der über seine empfindliche Haut strich, verursachte eine Gänse haut. Greg spürte bittere Wut in sich aufsteigen. Er war doch kein kleines dummes Mädchen, das zu naiv war einen Pädophilen zu erkennen, selbst wenn er schon anfing den Staub unter ihrem Kleid weg zu wischen. Er begann in einem heftigen Anflug von plötzlichem Mut und Wunsch wieder einmal zu rebellieren, wie es scheinbar in seiner Natur stand, sich zu winden und seinen Ellenbogen in den Magen seines neuen Freundes zu rammen. Doch das machte ihm nichts aus. Im Gegenteil. Er gab einmal mehr dieses regelrecht peinliche Kichern zum besten und hauchte:"Stell dich doch nicht so an... Ich mache dir doch nichts... Noch nicht."Greg spürte mit Schaudern, wie der Trenchcoat bekleidete über sein Ohr leckte und ihn vom Hocker zog. Ein kalter Luftzug strich dabei über die feuchte Spur und er registrierte eine Gänsehaut über seinen Körper gleiten. Der Typ schien zwei Köpfe größer zu sein als Greg, was ihm ziemlich skurril schien, da er mit seinen 1.88 nicht zu den Kleinsten zählte."Komm", brummte der Mann und Greg spürte eine leichte Vibration am Hinterkopf, als dieser das sagte. Benommen tapste Greg mit steifen Beinen vor ihm her. "Was ist los mit mir? Ich habe nichts intus und führ' mich auf, als wär' ich stock besoffen!", dachte er und fühlte sich wie ein Kleinkind, als er stolperte und der Riese ihn am Kragen packte und aufrecht hielt. Langsam wand er seinen Kopf und blickte zurück zur Bar, wo der Spargeltarzan stand und dem Duo hinterher blickte. "Scheiße!", murmelte Greg mit verschwommener Stimme, als er das Grinsen auf dem Gesicht des Jungen- er konnte nicht älter als 16 sein-sah. Jetzt gab der komische Geschmack des Bieres etwas mehr Sinn. Greg hatte schon oft zimmer warmes Bier getrunken, doch dieses hatte weitaus grässlicher geschmeckt. "Er muss mir etwas rein gemixt haben.", brummte er, um den Gedanken endlich festzuhalten. Abermals ertönte dieses lächerliche Kichern und der Mann streichelte über Gregs flachen Bauch."Wie klug du bist." Greg fletschte die Zähne. "Wer bist du?" "Nenn' mich Rademar." "Warum >Nenn' mich<?", fragte Greg und sah sich nach jemandem um, der ihn vor diesem Verrückten beschützte. Doch inzwischen hatten alle in dem Schuppen ihre Plätze gefunden. Entweder auf er Tanzfläche, auf den Sitzgelegenheiten, die Greg sich für diesen Abend getrost abschminken konnte, oder auf der Toilette, um leichtere Drogen zu kaufen, oder selbige auszukotzen. Es interessierte sich niemand für sie. Ein Schwulenpärchen eben. Nichts besonderes. "Nun... wenn du meinen wirklichen Namen kennen würdest, wüsstest du ja wer ich bin... und dann wäre der ganze Spaß zunichte. Oder?" Greg schüttelte leicht den Kopf. Das alles gab keinen Sinn. Sein Blick fiel auf die Hand Rademars und er erschrak. Spitze Klauen hatte er sich anstatt seiner normalen Fingernägel wachsen lassen. Sie sahen sehr gepflegt aus... Und messerscharf. Die Haut hatte eine gesunde gold-braune Farbe. Warum war ihm das nicht alles zuvor aufgefallen, als dieser sein Glas ergriffen hatte? Weil er seinen Kopf nicht hatte wenden können und weil er sich fast todsicher war, dass diese Hand vorher noch ganz normal gewesen war. Mit normalen, kurzen, halb runden Fingernägeln und einer, für diese Jahreszeit äußerst angemessenen blassen Hautfarbe. War Rademar Links-oder Rechtshänder? Er glaubte, sich zu entsinnen, dass er das Glas mit der Rechten ergriffen hatte und die Hand, auf die er gerade starrte, war seine Linke. Vielleicht hatte er einfach unterschiedliche Hände. Er könnte ja einer dieser Deppen sein, der so etwas schön fände. Greg traute es ihm zu,doch diese Tatsache schien selbst seinem vernebeltem Geist zu abwegig. Kurz sah er auch etwas Helles an Rademars Handgelenk auf blitzen, doch bevor er genauer hätte hinsehen können, zog sein Hintermann mit einer raschen, energischen Bewegung den Ärmel seines Mantels darüber. trotzdem schien er nicht die stille Beobachtung Gregs bemerkt zu haben. "Die ganze Zeit halten alle nach einem Partner Ausschau und jetzt wo ich ein bisschen Aufmerksamkeit gebrauchen könnte, interessiert sich niemand für mich.", dachte er missmutig und machte sich Sorgen um seine Jacke, die sicherlich geklaut werden würde, wenn er sie später nicht wieder abholte. Doch er hatte das dumpfe Gefühl, dass er ganz andere Probleme als eine gestohlene Jacke bekommen würde, wenn er sich nicht bald aus dem stahlharten Griff Rademars entwinden könnte. Rademar hatte inzwischen eine kleine Nebentür der >Green Lagoon< erreicht der hinaus auf die Parkplätze führte und von einem bulligen Typen bewacht wurde. Greg holte tief Luft und wollte ihn anbrüllen, nein, anflehen, ihm zu helfen, doch ehe er sich in diesem benebelten Zustand dazu bringen konnte, hatte der Axel Schulz Typ mit dem eindeutigen IQ einer Zitrone breit grinsend die Tür geöffnet und Greg wurde hinaus buxiert. Er schnaubte. Langsam aber sicher fand er das alles lächerlich. Er fühlte sich in eine schlechte Seifenoper zurückversetzt und hätte sich nicht gewundert, wenn gleich seine Mutter aus dem Schatten der alten Ulme auf der anderen Straßenseite heraus getorkelt wäre und ihm betrunken mitgeteilt hätte, dass sie eigentlich sein verschollener Vater sei. Bei dieser Vorstellung konnte Greg sich ein leises Glucksen nicht verkneifen. "Es freut mich, dass du dich amüsierst. Ich sagte doch , dass es dir gefallen würde.", schnurrte Rademar und meldete sich somit recht charmant wieder zu Wort. Das Grinsen verschwand sofort wieder von Gregs Gesicht und er drehte sich um. Genervt rollte we mit den Augen. "Mir würde WAS gefallen?", fragte er den Mann, der sich in den Schatten des Hauses zurückgezogen hatte. Auf dem Parkplatz standen nicht viele Autos. Lediglich ein Cabrio, dessen Verdeck zugelassen worden war, direkt zu Gregs Linken, ein kleiner Smart, gleich neben der Straße und ein alter, schäbiger Cadillac in der Ecke des Hofes. Er schien vor Millionen von Jahren dort abgestellt worden zu sein, ohne die Absicht ihn je wieder abzuholen. War schon ein bisschen traurig. Greg sah sich flüchtig um. Er konnte fliehen, wenn er seine Beine in die Hand nahm. Er war schon immer einer der Schnellsten in der Schule gewesen, doch die Schule hatte er schon lange hinter sich gelassen, genauso wie die letzte Sportstunde. Außerdem konnte er seinen Gegenüber nicht gut einschätzen. Rademar war groß und durch trainiert, doch das hieß nicht, dass er schnell war, aber ob er langsam war konnte er auch nicht sagen. Er wollte Rademar lieber nicht unterschätzen. Wer wusste, was Rademar mit ihm anstellen würde, wenn er ihn dann einholte... Greg schauderte bei dem Gedanken und sah den Typ aufmerksam an. Er konnte jedoch nichts erkennen. Rademar verstand es verdammt gut, den Schatten zu nutzen. "In meinen Diensten zu stehen.", antwortete er ihm und Greg konnte gut die Belustigung aus der Stimme des eigenartigen Mannes heraushören. Greg blinzelte. Er musste sich verhört haben. Hatte Rademar eben wirklich das gesagt, was er verstanden hatte?"In deinem Dienst stehen?Von was zum Teufel laberst du da?", brauste er auf und spürte, wie diese Umnachtung langsam wieder von ihm wich. "Etwas mehr Respekt, wen ich bitten darf!", wurde er nun von Rademar angeschnauzt und es war das erste Mal, dass er diesen etwas erzürnt erlebte. Sofort fuhr er fort, diesmal hatte er sich jedoch wieder im Griff. "Wie ist dein Name? Dein Voller? Woher stammst du ab? Ich muss ja schließlich wissen, was für ein kleines Haustier ich mir hier zulege." Er kicherte leise und langsam verspürte Greg jedes mal wenn er das tat den Drang, ihm seine Faust ins Gesicht zu schmettern. Doch wurde er davon abgehalten, da sein Gehirn ihm schnell übersetzte, was Rademar gerade gesagt hatte. Er verspürte ein leichte Vibrieren, direkt unterhalb der Brust, das ihn zuerst nur leicht reizte, dann aber ernstlich zu kitzeln begann. Seine Unterlippe begann zu Zittern, bei dem Versuch das Unvermeidliche hernieder zu ringen. Er verlor den Kampf eindeutig, indem er anfing laut los zu lachen. Sein helles, freudiges Lachen hallte über den dunklen, leeren Hof und er war sich bewusst darüber, dass es äußerst schlecht für seine Gesundheit sein konnte, wenn er über einen vermeintlich Geisteskranken lachte, doch er konnte einfach nicht anders. Die Strafe folgte auf dem Fuße. "LACHE NICHT ÜBER MICH; DU UNWÜRDIGES MENSCHENWESEN!!!!!!", grollte Rademar auf und bei jeder Silbe nahm seine Lautstärke zu, bis sie schier unmenschlich war und ein Klingeln sich in Gregs Ohren einnistete. Gleichzeitig ballte sich die in Schatten gehüllte Gestalt scheinbar zusammen, um plötzlich zu wachsen und unwirkliche, grässliche Auswüchse zu bilden. Unförmige Keulen und lange, spitze Speere ragten aus dem Rücken Rademars, der ein wahrer Riese geworden war. Greg begann wie von Sinnen zu brüllen und wand sich ab, um fort zu rennen, doch ehe er auch nur einen Schritt hätte machen können, schnellte einer der langen Arme, der ihn an ein Spinnenbein erinnerte, vor und wickelte sich um seine schlanke Hüfte. Greg stand der Angstschweiß auf der Stirn und er schob sofort seine Finger unter den dicken Gürtel den er nun trug, um sich zu befreien, doch er hatte keine Chance. Er wurde herum gewirbelt und sah sich Angesicht in Angesicht mit Rademar gegenüber, dessen Gesicht er die ganze Zeit nicht hatte betrachten dürfen. Er starrte in pechschwarze Augen, die allein schon so groß wie sein Kopf waren. Die Nase war ein unförmiges Loch, das nur Rechts eine leichte Erhebung aufwies, die andeutete, dass dieses Wesen in einigen Generationen sich vielleicht einer richtigen Nase rühmen durfte. Das Maul war schief und gelbgrüne, messerscharfe Zähne prangten darin, die einen Entsetzlichen Kontrast zur glitschigen, schwarzen Haut bildeten. Das Monstrum sah so grotesk aus, wie eine Kleinkinderzeichnung. Greg brüllte abermals auf und sah braune Flecken vor seinen Augen tanzen. Das Ding gab einen knirschenden Laut von sich, der entfernt mit einem Lachen verwandt sein konnte. Es öffnete sein schiefes Maul und Greg war sich sicher, dass Rademar ihn nun fressen würde. Doch das tat er nicht. Tatsächlich begann er zu sprechen, mit einer knurrenden, unzivilisierten Stimme. "Willst du sterben?" Greg starrte ihn fassungslos an. Hatte dieses monströse Ding, dass sich ihm einstmals-vor einer Dreiviertelstunde-als Trenchcoat tragendes Schleimpaket vorgestellt hatte, gerade tatsächlich gesprochen? Außerdem konnte er es nicht fassen, dass er hier von einem Monster bedroht wurde, das scheinbar direkt aus einem Horrorfilm entsprungen war. Hier in dieser Welt war es doch nicht möglich, dass so etwas geschah. Er lebte doch in einer realen Welt, in der das Grausamste die Massenmörder waren, die erst geschnappt wurden, wenn sie Selbstmord begangen hatten oder sich freiwillig stellten. Es konnte, nein es DURFTE nicht sein, dass plötzlich so ein Vieh in seiner schönen, realen, vorausschaubaren Welt herum kreuchte. Trotzdem hatte er Bammel und zweifelte keinen Augenblick daran, dass dieses Ding echt war, da ihm gerade auf sehr echte Weise die Luft abgeschnürt wurde. Endlich reagierte er auf die Frage und schüttelte panisch den Kopf. Rademar kicherte. Greg glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Dieses fette, unförmige, vollkommen abartige Ding kicherte. "Er kann es nicht lassen!", schoss es ihm durch den Kopf. Dann sprach Rademar wieder zu ihm und führte ihn dabei so nah, vor sein Gesicht, dass Greg das Gefühl hatte vor Angst gleich sterben zu müssen. "Werde mein Diener." Nur drei kleine Worte, in denen alles zu stecken schien, was Greg sich jemals an Freiheit und Selbstständigkeit aufgebaut hatte. Er hatte die Schule kaum abgeschlossen gehabt, da war er aus seinem Elternhaus ausgebrochen und hatte sich mit aller Gewalt von der Anhänglichkeit seiner Eltern abseilen müssen. Diener. Dieses Wort hing ihm schwer im Magen und kreiste in seinem Kopf umher. Diener-Ein Mensch der freiwillig, in neunundneunzig Prozent der Fälle jedoch unfreiwillig, in den Dienst eines Anderen geht und alle Befehle befolgt, die er ihm auftischt, schoss es ihm durch den Kopf und in seiner grenzenlosen Dummheit schüttelte er selben sogar kurz, aber energisch. "Schlecht.", dachte er und hätte sich dafür schlagen können. Rademar schwieg und starrte ihn an. Das Einzige, was einige Zeit zu hören war, war das lange, schwer fällige und pfeifende Atmen, das seine deformierten Lungen von sich gaben. Greg verspürte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und war schon kurz davor seine unkluge Entscheidung zu widerrufen, als Rademar abermals begann, zu reden."Diese Antwort ist inakzeptabel. Ich werde dir ein anderes Angebot machen." Er schwieg eine Weile und setzte Greg schließlich ab. Sofort sank dieser auf die Knie und ließ sich auf seinen Hintern fallen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er das riesige Vieh an und war einen Moment lang zu perplex, um abzuhauen. Abermals fing seine Umgebung an, zu verschwimmen und er sah diese braunen Punkte vor seinen Augen tanzen. Rademar knurrte leise und plötzlich begann er wieder zu schrumpfen. Ehe sich Greg versah, war er wieder so, wie er ihn kennen gelernt hatte. Wenn er ehrlich war, gefiel er ihm so besser, doch diese Kreatur würde er so schnell nicht mehr vergessen. Doch schon die ganze Zeit hatte er das Gefühl des Irrealen, des Unglaubwürdigen. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er soeben von einem riesigen Ungeheuer hoch genommen und hin und her geschleudert worden war. Wie schon vorher, versteckte er sich im Schatten und schwieg. Dann begann er plötzlich wieder zu sprechen. "Ich lasse dir Zeit zum Überlegen... Du wirst schon bemerken, was du davon hast, mein kleiner Gregory." Greg blinzelte. "Hey! Was soll das alles? Woher kennst du meinen Namen und was bist du?", sprudelte es aus Greg her raus. Rademar schwieg in seinem Schatten und plötzlich begann alles um Greg herum zu verschwimmen. Der Dreiundzwanzig jährige blinzelte abermals und rappelte sich auf. Jetzt, da Rademar wieder seine normale Größe und seinen normalen Körper hatte, war Greg wieder mutiger und dieses Gefühl des ständigen in einem Traum steckens hatte sich aufgelöst. "Antworte!!!", brüllte er und registrierte kaum, wie die Farben um ihn herum immer heller wurden, als würden sie ausgebleicht werden. Das Einzige, dass Rademar darauf jedoch erwiderte war:"Wenn du gerufen wirst, solltest du kommen, sonst hört es niemals auf."

ich wäre um antworten dankbar ^^ hihihi
oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO

Wenn eine Katze immer auf die Pfoten fällt... und ein belegtes Brot immer auf die belegte Seite... was geschieht dann, wenn man ein belegtes Brot auf den Rücken einer Katze bindet?

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